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Projekt: Deutsche Geschichte Pressburgs
Projektbeschreibung
Das Projekt des Karpatendeutschen Vereins (KDV) wurde 2024 initiiert und realisiert. Laut dem KDV-Vorsitzendenden Dr. Ondrej Pöss war dabei die aktive Einbeziehung junger Leute besonders wichtig. Es wurde begleitend auch das Karpatenblatt für ein entsprechendes Social-Media-Projekt des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) eingebunden. Somit handelte es sich um ein Bildungsangebot sowohl zur Geschichte der deutschen Minderheit in der Slowakei als auch zur Medienkompetenz, das sich konkret mit früherem deutschem Leben auf dem Gebiet der heutigen slowakischen Hauptstadt Bratislava (früher: Preßburg, heutige Schreibweise: Pressburg) und deren Umgebung befasst. Neben einer ergebnisoffenen, kreativen Beschäftigung mit historischen Zeugnissen gab das Projekt auch Raum für heutige Beobachtungen im Sinne einer Spurensuche. Die Teilnehmenden konnten Bibliotheken, Friedhöfe oder auch das Archiv der Stadt Bratislava aufsuchen sowie im familiären Umfeld recherchieren. Bereits 2021 hatte das Karpatenblatt ein Projekt Medienwerkstatt: Deutsche Spuren in Preßburg als digitale Medienwerkstatt durchgeführt. Daran galt es nun nach drei Jahren anzuknüpfen und neue digitale Techniken anzwenden – vor allem aber, neue Entdeckungen zu machen.
Planungsphase
Im Sommer 2024 begann die Planungsphase, die zu einer Zusammenarbeit mit der Deutschen Schule Bratislava und der Bratislavaer Grundschule Hlboká cesta, die auch Deutsch als Unterrichtssprache anbietet, führte. Die Ergebnisse des Projekts sollten in Workshops und selbstständiger Recherchen der Lernenden erarbeitet und Ende November 2024 digital erfasst werden, um später hier in die Karpatendeutsche Wiki eingepflegt werden zu können. Zu einem der Ziele kristallisierte sich dabei heraus, durch die Zusammenarbeit mit jungen Menschen auch die Informations- und Wissensdatenbank um neue Fragestellungen, Recherchen, Fakten, Informationen und Verweise zum Thema der deutschen Geschichte des ehemaligen Pressburgs und heutigen Bratislavas zu bereichern.
Erster Workshop
Der erste Workshop fand am 5. November 2024 im SNM Museum der Kultur der Karpatendeutschen in Bratislava mit zwei Referenten statt. Herr Juraj Gigac aus Bratislava gab im Auftrag des Karpatendeutschen Vereins den insgesamt rund 40 Schülerinnen und Schülern sowie deren Lehrkräften einen historischen Überblick zur Thematik und zur Aufgabenstellung des Projekts. Gemeinsam besuchten die Teilnehmenden den Museumsbereich und schauten sich draußen im Zuckermandel-Areal, gelegen im früheren Pressburger Stadtteil Schlossgrund-Zuckermantel, um. Anschließend bekamen sie eine Einführung in die Medienarbeit (Aufnehmen und Optimieren von Fotos und Videos mit dem Handy) von Herrn Peter Berger aus Wien. Für ein erstes Feedback dazu wurde ein Online-Meeting via Teams am 12.11.2024 geplant, da sich zwischenzeitlich auch das Institut für Auslandsbeziehungen, vertreten durch den ifa-Kulturmanager Yannick Baumann, mit einem eigenen Projekt für das Thema interessiert und sowohl inhaltlich als auch organisatorisch intensiv beteiligt hat.
Zweiter Workshop
Ein zweiter Workshop mit der Auswertung fand am 28. November 2024 mit den Lernenden beider Schulen statt. Herr Kay Zeisberg (Redakteur und Moderator beim deutschsprachigen Programm Radio Slowakei International des Slowakischen Rundfunks) gab im Auftrag der Karpatendeutschen Kulturvereinigung einen kurzen Überblick über Internet-Suchmaschinen, soziale Netzwerke und die „große“ Wikipedia im Vergleich zu individuellen Wiki-Systemen wie z.B. der Karpatendeutschen Wiki. Dabei wurde der interaktive Aspekt, also die Möglichkeiteit des Mitmachens, sowie die fließenende Entwicklung des Online-Bereichs herausgearbeitet. Er dankte dem anwesenden KDV-Vorsitzenden Herrn Dr. Ondrej Pöss für den Impuls, das Projekt nicht nur in Zusammanarbeit verschiedener Träger und moderner technischer Mittel zu realisieren, sondern vor allem die junge Generation zum Mitwirken zu motivieren und einzubinden.
Danach wurde unter Anleitung von Herrn Yannick Baumann (ifa-Kulturmanager) die aktuelle, ganz konkrete Beteiligung der Schülerinnen und Schüler zum Thema „Deutsche Geschichte Preßburgs“ präsentiert. Die Teams beider Schulen (Grundschule Hlboká cesta in Bratislava und Deutsche Schule Bratislava) stellten die Ergebnisse ihrer Recherchen vor. In Bild- und Videopräsentationen (u.a. mittels PowerPoint) und Wortvorträgen wurde ein breites thematisches Spektrum gezeigt: Friedhöfe und Gräber mit deutschen Namen, Architektur, Stadtbild, Straßen und Plätze mit deutscher Historie, frühere und heutige Firmen mit deutschem Bezug. Aber auch das Gespräch mit der älteren Generation hatten die Teilnehmenden gesucht, denn von beiden Schulen kamen Beiträge, die aus persönlichen Gesprächen z.B. mit der Großmutter resultierten – eines davon sogar in Form eines kurzen schauspielerischen Dialogs.
Dass die Projektarbeit Spaß gemacht hat, zeigt ein „Making-of“-Video (Team ZŠH):
Auswertung des Projektmaterials und Danksagung
In den nächsten Wochen wird die Redaktion im Auftrag des Karpatendeutschen Vereins das Text- und Medienmaterial sichten, nach Relevanz auswählen, fachlich nachbereiten und punktuell hier zuordnen. Wir sind sicher, dass sich die Begeisterung aus der Projektarbeit auf neue Inhalte der Karpatendeutschen Wiki übertragen wird. Herzlichen Dank an alle jungen Akteure und ihre Pädagoginnen, Frau Svenja Ceranna und Frau Natália Khalus (DSB) sowie Frau Jana Mišuttová (ZŠ Hlboká), für die Kreativität, das Engagement und die hervorragende Kooperation! Ebenso danken wir den weiteren Beteiligten und Unterstützern: Rastislav Filó, Direktor des SNM Museums der Kultur der Karpatendeutschen und Yannick Baumann, Kulturmanager vom Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) sowie den Referenten Peter Berger aus Wien und Kay Zeisberg, Administrator und Redaktionsleiter der karpatendeutschen Wiki im Auftrag der Karpatendeutschen Kulturvereinigung.
Redaktion: Juraj Gigac | Letzte Aktualisierung: 30.11.2024