Karlova Ves (deutsch: Karlsdorf, ungarisch: Károlyfalu) ist ein Stadtteil Bratislavas mit über 35.000 Einwohnern im Kreis Bratislava IV.
Das 1944 eingemeindete Dorf wird erstmals im 18. Jahrhundert erwähnt (Informationen aus "Karlova Ves taká bola, Matúš Šrámek, Marenčin PT, spol. s r.o., 2014": Die erste schriftliche Erwähnung des Dorfnamens Karlsdorf stammt vom 27. November 1780 und befindet sich in der Sammlung des Privatarchivs der Familie Pálffy von Erdöd auf Schloss Marchegg. Dieses Datum gilt als Gründungstag der Siedlung, die vom Grafen Karl Josef Hieronym Pálffy, dem Eigentümer der damaligen Herrschaft Theben (Devín) gegründet wurde, dessen Namen sie auch trägt. Die ersten Informationen über das Dorf Karlsdorf (in der ungarischen Form Károlyfalva) nach der Gründung finden wird auf der Karte der 1. militärischen, des sog. josephinischen Kartierung von 1786. Im Dorf standen neun gemauerte Häuser, darunter auch der Meierhof der Familie Pálffy, sowie vier Bauten aus Holz.
Bis 1851 überwogen deutschsprachige Einwohner, danach sprach die Mehrheit Slowakisch. In der 1885 eröffneten Schule wurde bis 1903 auf Slowakisch, danach bis 1919 auf Ungarisch. Die meisten Einwohner arbeiteten im Weinbau. Ab 1964 wurde das ursprüngliche Dorf bis auf wenige Überreste (wie die Michaeliskirche von 1985) durch Plattenbauten ersetzt. Auch die Weinberge wurden ersatzlos zerstört. In den 1980er und 1990er Jahren entstand in der Gemarkung Dlhé diely (Lange Theile / Longital) oberhalb des eigenen Karlova Ves eine noch größere Plattenbausiedlung.
Im Rahmen des Projekts „Deutsche Geschichte Preßburgs“ haben sich mit Karlova Ves die Schüler Juraj, Gregor und Kiko von der Deutschen Schule Bratislava befasst. Auf dem von Plattenbauten umgebenen Friedhof von Karlova Ves befinden sich etliche alte Grabsteine, darunter auch einige auf Deutsch. Der Friedhof hat den Status eines Flächendenkmals niedrigeren Ranges.
In der Ausgabe der Preßburger Zeitung vom 01.10.1785 (difmoe.eu befindet sich eine Anzeige mit Bezug auf Karlsdorf: Den 3ten October wird des Hochgräflich Carl Palfischen Zieglers seine Behausung zu Karlsdorf sammt Garten in 200 Quatratsklaftern bestehenf, mit 2 Zimme, Kuchel und Keller zu Theben in der Amtskanzleylicitando verkauft, wer sloches zu kaufen gesinnet ist kann sich in dem oben angesetzten Tag allda einfinden.