Der Andreas-Friedhof ist ein nur noch eingeschränkt in Nutzung befindlicher Friedhof und Park am Ostrand der Bratislavaer Altstadt in der Straße Ulica 29. augusta. Am 8. Dezember 1988 wurde er zum Nationalkulturdenkmal erklärt. Das Städtische Denkmalamt Bratislava führt ein Verzeichnis der wichtigsten Grabstätten. Mit dem Andreas-Friedhof haben sich auch Schülerinnen und Schüler der Deutschen Schule im Projekt „Deutsche Geschichte Preßburgs“ befasst. Die Schülerinnen Kika, Lea und Soňa haben auf dem Andreasfriedhof das Grab von Anton Keusch, dem Bauleiter des damaligen Stadttheaterneubaus der Architekten Fellner und Helmer aus Wien, gefunden: Link
Der Andreas-Friedhof wurde 1784 von der Dom-Pfarrgemeinde St. Martin gegründet. Der alte Andreas-Friedhof zwischen den heutigen Straßen Heydukova und Hollého wurde wegen Platzmangels geschlossen.
1976 bis 1980 fanden im sozialistischen Bratislava umfangreiche Arbeiten statt, der Friedhof sollte in eine Parkanlage umgewandelt werden. Dabei wurden zahlreiche Grabstellen vernichtet, große Teile der alten Umfassungsmauer wurde durch eine neue Betonmauer mit zeitgenössischen Deko-Elementen ersetzt. Der Friedhof sollte komplett verschwinden, seine Rettung (1980-1981) war eine der ersten Erfolge der Initiative Bratislava nahlas um Ján Budaj: Čas Opis 1989, ein Projekt der Slowakischen Nationalgalerie von 2019: Die Naturschützer haben mit Unterstützung der Bürger und mehrerer bekannter Persönlichkeiten trotz Repressionen, Entlassungen und Drohungen seitens der Staatssicherheit ŠtB gewonnen.
Preßburger Zeitung vom 02.11.1866: difmoe.eu
Gestern waren sämtliche Friedhöfe Preßburgs, hauptsächlich der St. Andreasfriedhof, zahlreich besucht, und wurden auf den mitunter auf´s Luxuriöseste aufgeputzten und illuminierten Grabstätten Gebete für die Dahingeschiedenen zum Himmel gesendet. Ein Weiser der Vorzeit sagt: Wer den Todten etwas gibt, der gibt ihnen nichts, und beraubt sich selber. Wie nun so viele weise Sprüche ganz in Vergessenheit gerathen sind, so auch hier, und es scheint der herrschende Gräberluxus eben ein Kind der Mode zu sein, bey dem glänzende Geschäfte gemacht werden.
Überlegungen, den Friedhof in eine Parkanlage umzuwandeln, gab es nicht nur im sozialistischen Bratislava, sondern auch schon 1905. Preßburger Zeitung vom 24.09.1905 unter dem Titel „Ueber die Regulirung der äußeren Stadttheile“ difmoe.eu:
Der Andreasfriedhof soll nach der Auffassung als Parkanlage dienen und ist das bereits in unserem Regulirungsplane so und nicht anders verzeichnet gewesen.